Plant integral
Für die Bauwende brauchen wir eine auf gemeinsame Verantwortung für die Zukunft gegründete Planungskultur. Alle Akteure eines Projekts sind von Beginn an, integral und auf Augenhöhe beteiligt und ziehen im Sinne der Nachhaltigkeit an einem Strang.
Heute gängige Planungsmethoden genügen den komplexen Anforderungen von klimapositivem, ressourcenschonendem, resilientem und sozial gerechtem Bauen nicht. Konkurrenz, mangelnde Transparenz und fehlender Austausch über Bauprojekte hinweg prägen die Praxis. Eine gelebte Fehlerkultur existiert noch nicht. Um ganzheitlich zu planen, müssen die verschiedenen Fachdisziplinen und Akteure miteinander und mit den zukünftigen Nutzer:innen zusammenarbeiten.
Expert:innen aus bisher wenig integrierten Bereichen können Planungsprozesse entlasten und die Realisierung unterstützen. Dazu zählen z.B. Baubiologie, Ökologie und Soziologie, Lebenszyklusbetrachtung oder alternative Geschäfts- und Finanzierungsmodelle. Interdisziplinäre Planungsteams, die Etablierung von Partizipationsprozessen, die Ermittlung der tatsächlichen Bedarfe und die Digitalisierung vonPlanungsprozessen können bei der Umsetzung helfen. Angesichts der Herausforderungen, insbesondere im Bestand und bei Wiederverwendung von Bauteilen, ist es wichtig, das Handwerk frühzeitig mit einzubinden.
Hinterfragt veraltete Strukturen und lasst uns kooperativ zusammenarbeiten. Die Bauwende können wir nur gemeinsam umsetzen!
Quellen
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Glossar
Wir verstehen darunter Fehler zu zu lassen um aus ihnen zu lernen.
Vorrangmodell der Nachhaltigkeit: Einzelne Bereiche werden in ihrer Beziehung und Abhängigkeit zueinander gesehen.
Aussage: Keine Wirtschaft ohne eine Gesellschaft, keine Gesellschaft ohne Ökologie.
Im Widerspruch zur DIN EN ISO 14040/14044 ist A4F der Meinung, dass für die Lebenszyklusanalyse am End-of-Life keine Gutschriften für das Verbrennen von Materialien zur Anwendung kommen dürfen.
Für Darstellung und Nachweis von Klimaneutralität sind umfassende und nachvollziehbare Bilanzierungsmethoden erforderlich (LCA, Ökobilanzierung etc.).
Achtung bei zeitlicher und örtlicher Entgrenzung:
Aktuell wird die Definition eines klimaneutralen bzw. klimapositiven Gebäudes oder Quartiers stark diskutiert. Oft wird nur das im Betrieb entstehende CO2bilanziert, was aus Sicht von A4F an der Realität vorbeigeht. Die Graue Energie muss in jedem Fall mit betrachtet werden. Welche Faktoren auf der “Guthaben”-Seite angesetzt werden dürfen, um überhaupt neutral oder positiv werden zu können (z.B. Überschuss an erneuerbarer Energie, Kohlenstoffsenke durch nachwachsende Baustoffe, Gebäudebegrünung und Baumpflanzungen etc.) ist ebenfalls umstritten. Weiterhin besteht ein Diskurs darüber, ob angesichts unmittelbar bevorstehender Tipping Points ein Gebäude nicht bereits unmittelbar nach der Erstellung klimaneutral oder -positiv sein muss, während die Norm für Ökobilanzierung die Erstellung, 50 Jahre Nutzung plus Entsorgung als Zeitrahmen vorgibt und Zertifikate (z.B. Neupflanzung) ihre Wirkung oft erst in Jahrzehnten entfalten.
Falls mehr CO2 gespeichert als emittiert wird (von A4F als klimapositiv bezeichnet), nutzen manche Quellen auch den Begriff “klimanegativ”.