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Forderung Head
Forderung Nr.
2

Hinterfragt Abriss kritisch

Ein wichtiger Hebel für die Bauwende liegt in der Vermeidung von Abriss und der ganzheitlichen Sanierung von Bestandsgebäuden, nicht im (Ersatz-) Neubau. Deshalb: verlängert die Lebensdauer von Gebäuden, anstatt sie abzureißen!

Alte Gebäude abzureißen und durch energieeffizientere Neubauten zu ersetzen galt lange als Königsweg. Betrachten wir jedoch zusätzlich zum Betrieb dieGrauen“ Emissionen, die durch Herstellung von Materialien, Transport und Bau entstehen, zeigt sich ein anderes Bild. Langfristig verursachen Sanierungen in den meisten Fällen weniger Emissionen als Neubauten6. Eine der größten Chancen für die Klimawende im Gebäudebereich liegt daher in den Nachkriegsbauten der 50-70er Jahre: Diese Gebäude mit hohem Energieverbrauch machen ca. 40% des Bestands7 aus und sind vergleichsweise einfach zu Niedrigstenergiegebäuden zu sanieren.

Weitere Vorzüge vom Sanieren und Weiterbauen am Bestand sind Ressourcenschonung, Abfallvermeidung, Wertschätzung und Erhalt von Baukultur sowie ein behutsamerer Umgang mit dem sozialen Umfeld. Wohnraum kann auch durch Aufstockungen, Umbau und Umnutzungen geschaffen werden.

Deshalb fordern wir eine UMBauordnung, unterstützen das Abrissmoratorium und rufen zum Weiterbauen am Bestand auf.

Treibhausgase nach Sektoren

Quellen

6 Energieaufwand für Gebäudekonzepte im gesamten Lebenszyklus; Studie Fraunhofer Institut für Bauphysik und Steinbeis-Transferzentrum; Hrsg. Umweltbundesamt 2019

Lebenszyklusberechnung über 50 Jahre Beispiel Mehrfamilienhaus Treibhausgas-Emissionen in kgCO2-Ä./(m2Wfl.*a)

Beheizung Bestand unsaniert: 57-58

Beheizung Bestand saniert: 3-17 ; Graue Emissionen für Sanierung: 3-5

Beheizung Neubau: 5-17; Graue Emissionen Neubau: 12-15

7 Dena Gebäudereport; https://www.dena.de/fileadmin/dena/Publikationen/PDFs/2022/dena_Gebaeudereport_2023.pdf

Feedback

Wir haben lange an den Forderungen gearbeitet. So sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse und dadurch weitere Handlungsbedarfe ergeben, werden wir die Forderungen erneut anpassen. Wir planen 2024 eine Überprüfung der Forderungen vorzunehmen. Bis dahin sammeln konstruktive Kritik und Anregungen. Danke für Dein Feedback!
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Glossar

Für ein besseres Verständnis haben wir hier einige Fachbegriffe erklärt. Die erklärten Begriffe sind im Text blau Blau hinterlegt
Umbaukultur
Analog zu Baukultur - jedoch wird hier der Fokus auf das Weiterbauen am Gebäudebestand gelegt.
Lebenszyklus
Der Lebenszyklus eines Gebäudes beschreibt die Phasen Herstellung, Betrieb, Instandhaltung und Abriss oder Rückbau am Lebensende („End-of-Life“) sowie ggf. das Recyclingpotenzial.
Graue Energie
Bezogen auf das Bauwesen handelt es sich um die Bezeichnung für die Energie, die notwendig ist, um ein Gebäude zu errichten, instand zu halten und rückzubauen. Graue Energie umfasst die Energie zum Gewinnen, Herstellen, Verarbeiten von Baustoffen, zum Transport von Menschen, Maschinen, Bauteilen und Materialien zur Baustelle und zum Einbau von Bauteilen im Gebäude sowie zum Rückbau. (in Anlehnung an [2])
 
Achtung bei der Grauen Energie:
Bei der Messung in Primärenergie (kWh) wird das in nachwachsenden Rohstoffen gespeicherte CO2 sowie das bei der Zementproduktion chemisch entstehende CO2 (⅔ der CO2-Emissionen bei der Zementproduktion) vernachlässigt!
Graue Emissionen
Analog zu Grauer Energie sind die Grauen Emissionen die THG-Emissionen, die für die Herstellung der Baustoffe, den Transport und die Errichtung, sowie den Rückbau des Gebäudes entstehen.
Ersatzneubau
Ein Gebäude, das als Ersatz für ein bestehendes Gebäudes auf demselben Grundstück errichtet wird und nicht mehr als Umbau gilt.
Ein Wiederaufbau gilt als Ersatzneubau.
CO2-Emissionen
Kohlenstoffdioxid-Emissionen,  hier: Begriff CO2-Emissionen wird sowohl für direkte CO2-Emissionen, als auch als Synonym für das CO2-Äquivalent bzw. das Treibhauspotenzial (GWP=Global Warming Potential) anderer Treibhausgase verwendet.
Baukultur
Der Begriff Baukultur umfasst die Summe aller menschlichen Tätigkeiten, die unsere gebaute Umwelt verändern. Er betrifft die architektonische, die funktionale und die konstruktive Gestaltung von Gebäuden, den Städte- und Siedlungsbau, die Formung von Landschaften, Infrastrukturen und öffentlichen Räumen. Baukultur ist auch Prozesskultur und betrifft damit ebenso den Weg, der zu einem „guten Ergebnis“ führt sowie Voruntersuchungen und Verhandlungen zur Gestalt der gebauten Umwelt.
Bauen im Bestand
Baumaßnahmen in/an bestehenden Gebäuden wie Sanierungen, Umbauten, Erweiterungen und Nutzungsänderungen. Eine Diskussion darüber, wo die Grenze zwischen Bauen im Bestand und Ersatzneubau gelegt werden muss, ist noch zu führen, da bisher noch keine genaue bzw. einheitliche baurechtliche Definition besteht. Ein Indikator kann sein, inwieweit das Tragwerk erhalten bleibt.