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A4F: Landtagswahl Bayern - Keine Partei hat wirksame Konzepte zur Bauwende

Der Wahlkampf ist in den letzten Zügen, aber ein wesentliches Thema wurde von den Parteien kaum bearbeitet: die Bau- und Planungspolitik. Architects for future und andere Initiativen fordern die Parteien auf, in der nächsten Legislaturperiode Bauwende und Bodenwende endlich ernsthaft anzugehen. Nur so kann Bayern seine vielen Qualitäten erhalten, können wir den Klimawandel abmildern und uns an seine Effekte anpassen.
A4F Veröffentlichung

Wir erleben Hitze, Dürre, Starkregen und damit verbunden immense Schäden. Klimaresilienz, Artenvielfalt und unsere Gesundheit sind eng verbunden damit wie Gebäude, Quartiere und Städte gestaltet sind. Es gilt Bau- und Planungspolitik in den Fokus zu rücken: nachdem in den vergangenen Jahrzehnten durch Sparpolitik immer mehr Kapazitäten abgebaut wurden, ist hier eine Trendwende für die Zukunftsfähigkeit Bayerns unabdingbar. Der Gebäudebereich ist verantwortlich für 40% der Treibhausgasemissionen, 50% des Ressourcenverbrauchs in Deutschland und frisst täglich 10,3 Hektar Fläche in Bayern. Weil die Bau- und Planungspolitik eine so wesentliche Stellschraube für Klimaschutz und Klimaresilienz ist, haben verschiedene Initiativen aus der Zivilgesellschaft Vorschläge für die Politik erarbeitet.


Christina Patz von Architects for Future: “Im Gebäudesektor gibt es enorme Einsparpotenziale mit direkt umsetzbaren Lösungen, um eine Veränderung - eine sozialgerechte Bauwende - umzusetzen.“


Architects for Future haben Anfang des Jahres Vorschläge für politische Lösungsansätze als offenen Brief an die Parteien für die Bayerische Landtagswahl geschickt. Die Resonanz auf diesen Brief wie auch auf die eingereichten Wahlprüfsteine ist gering. Auch die Bayerische Architektenkammer konnte diesmal im Vorfeld der Wahl erst beim zweiten Anlauf Vertreter:innen der Parteien für eine Podiumsdiskussion zum Thema Bauen/Gebäude gewinnen. Bei der Diskussion selbst war die Politik eher darauf aus, sich für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit zu loben, anstatt grundlegende Änderungsbedarfe für die Zukunft zu besprechen.


Das von den Parteien weiterhin propagierte „Bauen, Bauen“ ist eine Strategie, die langfristig große Probleme schafft und die Steuerzahler:innen viel Geld kosten wird. Bereits heute hinkt Bayern beim Klimaschutz hinterher. Wenn Bayern im gleichen Tempo die Emissionen reduziert wie bisher, wird Klimaneutralität laut einer Studie von Greenpeace erst in 280 (!) Jahren erreicht. Das Öko-Institut hat 2020 berechnet, dass Deutschland Strafzahlungen von ca. 90 Milliarden EUR erwarten, wenn nicht effektiver an der Reduktion der Treibhausgasemissionen gearbeitet wird.

Geld das besser jetzt in wirksame Klimaschutzmaßnahmen investiert werden könnte.


Klimaschutz und Wohnraumschaffung müssen zusammen gedacht werden u.a. durch die Verstärkung (der Förderung) energetischer Sanierungen, Kommunale Wärmeplanung, sowie den Erhalt von Gebäuden statt deren Abriss.


Jan Fries von der Initiative AbbrechenAbbrechen, die für den Erhalt des Strafjustizzentrums in München eintritt, erläutert: „Wir können es uns nicht mehr leisten Gebäude wie das Strafjustizzentrum und den Studiobau des BR in München abzubrechen und wertvolle Räume und Ressourcen in den Müll zu werfen. Die öffentliche Hand muss hier als Immobilienbesitzerin mit gutem Beispiel vorangehen.“
Christina Patz (A4F) ergänzt: „Jeder Neubau verursacht zusätzliche Emissionen, die wir uns mit Blick auf die 1,5 Grad Grenze nicht mehr leisten können. Die von der Politik propagierten 10.000 Wohnungen in Bayern können im Gebäudebestand geschaffen werden - durch Aktivierung von Leerstand und „unsichtbarem Wohnraum“, Umnutzung, Umbau und Aufstockungen. Kombiniert mit energetischer Sanierung werden so Emissionen reduziert statt zusätzlich emittiert und keine weitere Flächen versiegelt. Lösungen sind vorhanden - es geht darum ins Handeln zu kommen. Dazu werden dringend gesetzliche Rahmenbedingungen benötigt wie eine Erweiterung des bayerischen Klimaschutzgesetzes und - eine Bayerische (Um-)Bauordnung - die das Bauen im Bestand als neues Normal anerkennt und so Wohnraumschaffung im Bestand durch Umbau, Umnutzung und Aufstockung erleichtert.“


Der Klimaelefant Bausektor hört jedoch nicht beim einzelnen Gebäude auf: Klimaresilienz mit Überflutungs- und Hitzeschutz für Bewohner:innen braucht ganzheitliche Konzepte für Stadt und Land. Nur mit einer drastischen Reduktion des Flächenverbrauchs durch das Bauen ist dies zu erreichen. Im Sinne der Versorgungssicherheit benötigen wir zudem langfristig Flächen für Landwirtschaft und erneuerbare Energien - fordert u.a. auch der Bauernverband. Die Initiative für ein Besseres Landesentwicklungsprogramm fordert ebenso die „Neuorientierung der bayerischen Landesplanung, die den aktuellen und künftigen Herausforderungen wie bezahlbarem Wohnen und kompakter Siedlungsentwicklung, lebendigen Zentren und nachhaltiger Mobilität, Klimawandel, Energiewende und Freiraumschutz gerecht wird“. Auch diese Initiative, bestehend aus aus nahezu allen bayerischen Fachverbänden der Planungswelt, wird bisher von der Politik weitgehend ignoriert.


Jan Fries: „All das ist symptomatisch für die Haltung von Politik und Verwaltung in Bau- und Planungsthemen. Eine grundlegenden Bau- und Bodenwende ist unabdingbar. Sie muss der Bevölkerung erklärt, mit allen Beteiligten verhandelt und angepackt werden. Stattdessen wird weiter auf intransparente Weise Veränderung verschleppt. Ein „Weiter wie bisher“ schafft uns langfristig massive Probleme - ökologischer, gesundheitlicher und finanzieller Art.“


Rückfragen und Antworten bitte an presse(a)architects4future.de und presse(a)abbrechenabbrechen.de


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Veröffentlichung Steckbrief
Veröffentlicht am
October 2, 2023
Autor:innen
A4F Bayern
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