Pressemitteilung: BAU 2025 - Der Elefant im Raum bleibt unbeachtet
Die Baumesse zieht wieder ein internationales Publikum an und steht ganz im Zeichen des Mottos „Bauen, bauen, bauen“. Doch während die Branche sich auf Wachstum und neue Projekte konzentriert, wird der Elefant im Raum ignoriert: der Gebäudebereich und seine Bedeutung für die planetaren Grenzen.
Die Initiative Architects for Future (A4F) weist mit einem aufsehenerregenden Protest auf die drängenden Probleme im Bauwesen hin:
der „Elefant im Raum“, als gebautes Symbol für ein riesiges Problem, das alle sehen, aber nicht angesprochen wird. Gemeint ist der Gebäudebereich. Nicht nur in Bezug auf die CO Emissionen ist der Gebäudebereich - durch Bauen und den Betrieb von Gebäuden - mit rund 40% einer der größten Emittenten, auch in Bezug auf Wasserverbrauch (15%), Abfallproduktion (33%), Ressourcenverbrauch (50%) und Flächenverbrauch (allein 55 ha pro Tag in Deutschland.)
„Wir können nicht einfach weiterbauen, ohne die ökologischen und sozialen Auswirkungen zu berücksichtigen“, erklärt Theresa Wagner, Architects for Future München. „Die Emissionen, der Abfall und der übermäßige Ressourcenverbrauch sind alarmierend und erfordern sofortige Maßnahmen. Ohne Bauwende, keine Klimawende und kein Leben innerhalb der planetaren Grenzen“.
Der Elefant, den die Ortsgruppe München von Architects for Future symbolisch gebaut hat – sieht neu aus, ist jedoch aus Material gebaut worden, das nach kurzer Verwendung auf dem Müll landen sollte. A4F möchte mit der Aktion bei dem internationalen Publikum Bewusstsein schaffen, dass es eine Bauwende braucht. Statt einer linearen Wirtschaft, die auf Ausbeutung und Wegwerfkultur basiert, fordert Architects4Future eine Transformation - eine Bauwende.
„Neues Bauen heißt nicht mehr Neu Bauen, sondern Bauen im Bestand und kreislauffähiges Bauen. Wir müssen den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden berücksichtigen und nachhaltige Praktiken in den Vordergrund stellen. Planen und Bauen muss ökologisch und sozial verantwortlich erfolgen.“, so Christina Patz, A4F München.
Die Baumesse adressiert nachhaltiges Bauen mit Leitthemen wie resilientes, klimagerechtes Bauen, Ressourceneffizienz etc. und bietet Informationen dazu auf der eigenen Website. Vor Ort werden diese Themen nicht sichtbar gemacht. Es erfolgt weder eine kritische Auswahl der gezeigten Produkte und Hersteller, noch gibt es einen eigenen Pavillon der sich den Themen widmet. Hersteller:innen mit nachwachsenden und kreislauffähigen Produkten, finden sich nicht gruppiert sondern einzeln verteilt zwischen den Ständen der Massivbau-Lobby.
Während viele Aussteller:innen ihre neuesten Produkte und Technologien für „bauen, bauen, bauen“ präsentieren, ist es entscheidend, dass die Branche auch die Verantwortung für ihre Auswirkungen auf die Umwelt übernimmt. Architects for Future laden deshalb mit ihrem Protest die Besucher:innen der BAU – wie auch die Politik und Öffentlichkeit - ein, die Aussteller:innen kritisch zu hinterfragen, welche Auswirkungen die angebotenen Produkte in Bezug auf die planetaren Grenzen haben und endlich über den Elefanten im Raum zu sprechen.
„Lösungen sind vorhanden – wir müssen nur gemeinsam rasch ins Handeln kommen und überdenken, was wir wirklich an Gebautem brauchen. Architects for Future haben deshalb 10 Forderungen für eine Bauwende formuliert – dazu gehört auch, Abriss kritisch zu hinterfragen und vor allem soziale Verantwortung übernehmen.“, fügt Christina Patz hinzu.
Foto-Ordner BAU 2025 zum Download
Über Architects for Future e.V.:
„Architects for Future” setzen sich für die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5° ein. Die international aktive Initiative engagiert sich für einen ganzheitlich nachhaltigen Wandel im Bauwesen. Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins bzw. der Ortsgruppe München sind überwiegend im Bausektor tätig und arbeiten kooperativ auf allen Ebenen, um das Bauen zukunftsfähig zu machen.
Kontakt:
Ansprechpartner:innen „Elefant im Raum BAUmesse“:
Theresa Wagner, Architektin und Fachingenieurin Holzbau, A4F Ortsgruppe München
Christina Patz, Architektur und Energie-Effizienzexpertin, A4F Ortsgruppe München
Internet: www.architects4future.de
E-Mail: presse(a)architects4future.de