Aufruf zur Bundestagswahl 2025
Zukunft braucht gelebte Demokratie.
Bei der Bundestagswahl 2025 geht es um nichts Geringeres als unser demokratisches Miteinander: Sie gibt uns die Möglichkeit, das Fundament unserer Demokratie zu stärken und die Zukunft zu gestalten. Architects for Future (A4F) ruft Architekt:innen, Planer:innen und alle Bürger:innen dazu auf, ihr Wahlrecht zu nutzen – demokratisch, ökologisch und sozial!
Ihre Stimme zählt.
Eine hohe Wahlbeteiligung ist entscheidend für eine starke Demokratie. Jede Stimme für die Demokratie kann auch eine Stimme für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sein. Unterstützen Sie die Parteien, die nachhaltige und soziale Politik glaubwürdig vertreten. Kein Wahlprogramm ist perfekt. Entscheiden Sie sich für die größte Übereinstimmung. In unserem Wahlsystem kann strategisches Wählen eine große Wirkung haben: Denken Sie an die Fünfprozenthürde und die Direktmandate, die Sie mit der Erststimme wählen.
Ohne Demokratie kein Klimaschutz.
Nur eine funktionierende Demokratie kann langfristig Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine zukunftsfähige Bauwirtschaft sicherstellen. Nutzen Sie diese Wahl, um sich für eine Politik einzusetzen, die den Wandel als Chance sieht und die Zukunft aktiv und verantwortungsvoll gestaltet.
Unsere Botschaft an die Politik
Architects for Future fordert alle politischen Akteur:innen auf, die Expertise der Klimabewegung gewinnbringend in Entscheidungsprozesse einzubinden. Die großen Hebel wie die Bauwende, Mobilitätswende und Wärmewende müssen dringend angegangen werden. Dafür stehen wir als Expert:innen bereit, in der politischen Landschaft hier aktiv mitzuwirken – im Dialog, mit Wissenstransfer und in der Umsetzung.
Unsere Forderungen an die Politik
- Demokratie und Klimaschutz stärken: Sie sind untrennbar miteinander verbunden.
- Inklusion und soziale Gerechtigkeit fördern: Nachhaltigkeit ist nur mit allen möglich.
- Die Bauwende vorantreiben: Abriss kritisch hinterfragen, Umbaukultur stärken.
- Politische Entscheidungen pushen: Gehen Sie mit mutigen Konzepten in die Zukunft!
Demokratie lebt vom Miteinander
Unser Aufruf an alle Bürger:innen: Machen Sie Weihnachten politisch! Nutzen Sie die Zeit bis zur Wahl, um Demokratie, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit ins Gespräch zu bringen. Sprechen Sie mit Kolleg:innen, Familie und Freund:innen, und machen Sie die Wahl zum Thema – auf Social Media oder im persönlichen Miteinander. Motivieren Sie auch andere, ihr Wahlrecht zu nutzen. Haben Sie den Mut, Ihre Stimme zu erheben. Lassen Sie uns Demokratie und Klimaschutz gemeinsam verteidigen und weiterdenken!
Gehen Sie wählen – jede Stimme zählt!
Der Bausektor: Schlüssel zur Klimawende und sozialer Gerechtigkeit
Der Bausektor ist für rund 40 % der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich und spielt somit eine entscheidende Rolle beim Erreichen der Klimaziele. Eine Bauwende ist unerlässlich und unter allen am Bau Beteiligten grundsätzlich unstrittig. Aus Sicht der Architects for Future e.V. sind dies die wichtigsten Handlungsfelder für die nächste Legislaturperiode:
- Bauwende umsetzen: Schlüssel zu Klima- und Ressourcenschutz
Der Abriss und Neubau von Gebäuden verursacht hohe CO₂-Emissionen und verschwendet wertvolle Ressourcen. Erhalt und Umbau des Bestands müssen daher Vorrang haben. Sanierungen sind in der Regel klimafreundlicher, kostensparender und sozial gerechter. Durch politische Anreize müssen Bestandsschutz und Sanierung gefördert und Abriss verm werden. Recycling und Materialkreisläufe müssen konsequent genutzt werden, der Einsatz von nachwachsenden, biobasierten Materialien sowie Sekundärbauteilen erleichtert werden.
- Wärme- und Energiewende: sozialer Ausgleich wirksam und fair
Mit der Wärme- und Energiewende muss auch der Wandel zu erneuerbaren Energien sozial gerecht umgesetzt werden, um ihre Akzeptanz sicherzustellen. Wir fordern daher einen direkten Ausgleich für einkommensschwache Haushalte und gezielte Förderprogramme für energieeffiziente Heizsysteme sowie verpflichtende Standards für Gebäudeenergieeffizienz.
- Bezahlbarer Wohnraum und Werterhalt: Um- statt Neubau für soziale Sicherheit
Ein Mehr an Neubau hat in den vergangenen Jahrzehnten keine Entlastung am Wohnungsmarkt bewirkt. “Bauen, bauen, bauen” löst erwiesenermaßen das Problem nicht.
Wir fordern deshalb:
- Die Wiedereinführung einer wirkungsvollen Wohngemeinnützigkeit, um langfristig bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und zu schaffen
- Die Prüfung jedes Abrissvorhaben auf ökologische sowie soziale Folgewirkungen
- Eine bundesweite Ausweitung der Mietpreisbremse und die Einführung eines Mietendeckels begrenzt bis 2030 zur dringend notwendigen Entlastung von Mietenden und für den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum im Bestand.
- Eine Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik.
- Die Priorisierung von Umbauen im Bestand und Umnutzungen.
Bessere Bedingungen für einen Bestandserhalt erleichtern auch den Werterhalt selbst genutzter Wohngebäude, die insbesondere vielfach. als Einfamilienhaus als Altersabsicherung dienen.
- Fachkräftemangel entgegenwirken: durch Migration und Bildungsinvestitionen
Migration ist als Chance zu betrachten; Fachkräften - vor allem in klimarelevanten Branchen, wie dem Bausektor - müssen die Einwanderung erleichtert werden. Wir fordern zudem stärkere Bildungs- und Qualifizierungsprogramme, um im Inland vorhandene als auch durch Migration gewonnene Potentiale zu nutzen. Die Lösung des Fachkräftemangels ist ein Schlüsselfaktor für die Umsetzung der Bauwende und Klimaschutzprojekte.
- Investitionen in Nachhaltigkeit: Jetzt handeln, statt später zahlen
Wir erleben in Deutschland einen Invesitionsstau. Es müssen gezielte Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen und klimapositive Bauweisen gesetzt werden, um langfristige Folgekosten von Klimaschäden zu vermeiden. Statt weiterhin klimaschädliche Industrien zu subventionieren, gilt es diese Fördermittel in staatliche Programme bspw. für den öffentlichen Wohnungsbau, energetische Sanierung, erneuerbare Energien und nachhaltige Stadtentwicklung umzulenken.
Das Nichthandeln hat hohe soziale und ökologische Kosten. Es ist notwendig jetzt unmittelbare Maßnahmen zu ergreifen, um wesentlich höhere Klima- und Umweltfolgekosten zu minimieren.
Wirtschaft und Klimaschutz sind kein Widerspruch - Klimaschutz kann als Chance für Fortschritt und Innovation dienen. Klimaschutz ist günstiger als Klimaanpassung!
- Klimaschutz ist sozial und macht das Leben besser
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit müssen Hand in Hand gehen, etwa durch Jobchancen in grünen Technologien und die Förderung klimaschonender Lebensweisen.
Um die Akzeptanz von Klimaschutzprogrammen zu sichern, braucht es sozialen Ausgleich, etwa die direkte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte. Sanierungen und Umbauen im Bestand und die Förderung nachhaltiger Mobilitäts- und Stadtentwicklungskonzepte bringen Vorteile für Gesellschaft, Klima- und Naturschutz.
Klima- und Umweltschutz sichern langfristig Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität. Die Stärkung der Klimaresilienz ist eine wesentliche Aufgabe der nächsten Jahre - unsere Umgebung muss an die bekannten Klimafolgen angepasst werden. Hitzeschutz oder Konzepte zur Schwammstadt müssen umgesetzt werden.
Grundsatz: Schutz der Lebensgrundlage und Gemeinwohlorientierung
Der Schutz von Klima, Ressourcen und sozialer Gerechtigkeit ist im Grundgesetz verankert. Artikel 20a GG verpflichtet den Staat, die Lebensgrundlagen für kommende Generationen zu sichern. Artikel 14 GG stellt klar, dass Eigentum verpflichtet und zum Gemeinwohl beitragen muss. Klimaschutzziele auf EU-Ebene sind seit langem beschlossen und verpflichtend. Dies sollte auch weiterhin die Grundlage und Ausrichtung unseres gemeinsamen Lebens und Handelns sein.
Gemeinsam können wir eine Politik vorantreiben, die ökologisch, sozial und demokratisch ist.
Rückfragen und Kontakt: politik(a)architects4future.de