Stellungnahme zur BAU 2025
Statement zur BAU 2025
In Zeiten des voranschreitenden Klimawandels und Ressourcenknappheit, in denen die Verantwortung des Gebäudebereichs für diese Krisen und für den Schutz künftiger Generationen unbestreitbar ist, stehen wir vor einer entscheidenden Frage:
Spiegelt eine Messe wie die BAU 2025 die Herausforderungen der Gegenwart wider – oder bleibt sie in veralteten Mustern von „bauen, bauen, bauen“ verhaftet?
Obwohl die BAU 2025 mit den Leitthemen „resilientes, klimagerechtes Bauen“ wirbt, bleibt bei genauer Betrachtung vieles unberührt:
- Umbau statt Neubau? Fehlanzeige: Der entscheidende Dialog über Umbaukultur, Sanierung und die Vermeidung von Neubauten wird nicht sichtbar geführt. Die zentrale Frage, wie der Gebäudebereich tatsächlich seinen Beitrag zur Einhaltung der Klimaziele leisten kann, bleibt unbeantwortet.
- Nachhaltigkeit am Rand: Nachhaltige, kreislauffähige Materialien – außer Holz – finden kaum Beachtung. Ein eigener Ausstellungsbereich für nachwachsende Rohstoffe fehlt, und eine gezielte Suchfunktion für diese Materialien ist nicht verfügbar.
Als Architects for Future (A4F) fordern wir, dass der Gebäudebereich endlich seine Verantwortung anerkennt. Mit rund 40% der globalen CO₂-Emissionen ist er einer der größten Verursacher der Klimakrise und mit rund 90% Anteil am Verbrauch von mineralischen, nicht nachwachsenden Rohstoffen der davon größte Nutzer – und bietet daher gleichzeitig ein enormes Potenzial für Veränderungen. Doch die BAU 2025 scheint diesen „Elefanten im Raum“ weitgehend zu ignorieren.
Unsere Botschaft an die Presse:
Wir laden Sie ein, kritisch hinzusehen und darüber zu berichten, wie die BAU 2025 mit den drängenden Themen der Klimakrise umgeht. Welche Antworten gibt die Messe auf die Fragen von Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz, Kreislaufwirtschaft und sozialer Gerechtigkeit? Wo bleiben die Konzepte, die den Gebäudebereich zukunftsfähig machen? Ihre Berichterstattung kann dazu beitragen, diese Themen in die öffentliche Debatte zu bringen. Wir stehen gerne für Rückfragen/Interviews bereit.
Unsere Botschaft an die Besucher:innen:
Fordern Sie mehr ein, denn Nachfrage bestimmt das Angebot! Hinterfragen Sie die Angebote der Aussteller:innen und fragen Sie nach Lösungen, die wirklich nachhaltig sind. Schauen Sie genau hin, welche Materialien, Konzepte und Bauweisen präsentiert werden – und ob diese den Ansprüchen einer klima- und sozialgerechten Bauwende genügen.
Unsere Botschaft an die Produkthersteller:innen:
Stellen Sie sich Ihrer Verantwortung. Schaffen Sie Transparenz und eine ehrliche Bilanzierung der ökologischen und sozialen Wirkungen Ihrer Produkte über die gesamte Lieferkette. Wo und wie wird produziert?
Erstellen Sie Alternativen zu Verbundmaterialien, führen Sie Kreislaufkonzepte ein mit Reparatur, Rücknahme, etc.
Unsere Botschaft an die Messe München für die nächste BAU:
Setzen Sie weiter Leitthemen für ein Bauen innerhalb planetaren Grenzen und fordern Sie ein, dass dies auch wirklich umgesetzt wird. Schaffen Sie Transparenz für die Besucher:innen in Bezug auf die Umweltwirkungen der ausgestellten Produkte und geben Sie kreislauffähigen und nachwachsenden Materialien mehr Raum. Fordern Sie aber auch ein, dass der Messebau selbst weniger Abfall produziert und kreislauffähiger wird.
A4F auf der BAU 2025
Mit unserem A4F-Stand auf der BAU 2025 setzen wir ein Zeichen: Der Bausektor ist der Elefant im Klimaraum. Doch: Die Bauwende ist möglich, sie erfordert jedoch ein grundlegendes Umdenken – hin zu Umbaukultur, Ressourcenschonung und sozialer Verantwortung. Kommen Sie vorbei, sprechen Sie mit uns und werden Sie Teil der Bewegung für ein zukunftsfähiges Bauen.
Gemeinsam können wir den Gebäudebereich transformieren – für uns und für kommende Generationen.
A4F Ortsgruppe München
Architects for Future ist seit 2019 Teil des For Future-Netzwerks, das die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele, die Wahrung der planetaren Grenzen und Beachtung der Generationengerechtigkeit fordert. Die Mitglieder der Bewegung setzen sich ehrenamtlich für die ökologische, klima- und sozialgerechte Bauwende ein und arbeiten kooperativ auf allen Ebenen, um das Bauen zukunftsfähig zu machen.