Gründung Hochschulnetzwerk „Gemeinsam für die Bauwende“
Neuer Impuls für nachhaltige Architekturlehre
Beim Nachwuchsarchitekt:innentag 2024 der Bundesarchitekt:innenkammer stellt sich das neue Hochschulnetzwerk „Gemeinsam für die Bauwende in der Lehre“ erstmalig vor. Gegründet im Sommer 2024, setzt sich das Netzwerk aktiv dafür ein, ökologisches und sozial gerechtes Planen und Bauen als zentrale Themen in der akademischen Lehre zu etablieren und fördert den Austausch zwischen Hochschulen.
Ziel der neuen Plattform ist der Aufbau umfassender Nachhaltigkeitsexpertise und eine Stärkung der Vernetzung zwischen Hochschulen, Akademien und Universitäten im Bereich Architektur, Stadtplanung und Bauingenieurwesen.
Ringvorlesung im Sommersemester 2024
In Kooperation mit 14 Hochschulen und Universitäten fand im Sommersemester 2024 bereits die erste Ringvorlesung „Gemeinsam für die Bauwende“ statt. Initiiert von Linda Hildebrand und Kim Tran (RWTH Aachen) sowie Elisabeth Broermann und Jan Kampshoff (TU Berlin) beleuchtete die Vortragsreihe die „10 Forderungen für eine Bauwende“ der Architects for Future (A4F). In einem dialogischen Format behandelte die Veranstaltungen Themen wie nachhaltige Materialwahl, Kreislaufwirtschaft, Klimaresilienz und Biodiversität. Darüber hinaus wurden Schwerpunkte auf die Bedarfsprüfung, den wertschätzenden Umgang mit dem Gebäudebestand und die Energiewende gesetzt. Auch die Frage der sozialen Verantwortung sowie die politischen Rahmenbedingungen der Architektur wurden diskutiert. Rund 600 Teilnehmende verfolgten die Vorträge, die weiterhin auf dem Youtube-Kanal von Architects for Future zugänglich sind.
Dresdner Erklärung: Hochschulen für die Bauwende
Begleitend zur Netzwerkgründung verabschiedeten die Dekan:innen und Abteilungsleiter:innen der deutschen Universitäten und Akademien für Architektur, Raumplanung und Landschaftsarchitektur (DARL) im April 2024 die „Dresdner Erklärung”. Darin unterstützen sie uneingeschränkt die „10 Forderungen für eine Bauwende“ der A4F als Basis einer klima- und sozialgerechten Entwicklung und rufen zur Überarbeitung der Lehrpläne auf, um die Bauwende fest im Studium zu verankern.
In der Erklärung heißt es: „Die Bauwende beginnt im Studium. Wir setzen uns ausdrücklich dafür ein, die bestehenden Lehrinhalte kritisch zu hinterfragen und rufen alle Universitäten, Hochschulen und Akademien dazu auf, die Curricula der Studiengänge im Bereich Architektur, Stadt- und Raumplanung sowie Landschaftsarchitektur im Sinne der Bauwende zu überprüfen und anzupassen.”
Gemeinsam für die Herausforderungen von morgen
Das Netzwerk „Gemeinsam für die Bauwende in der Lehre“, die Ringvorlesung und die Dresdner Erklärung sind entscheidende Schritte, um die dringend notwendige Bauwende in der Lehre voranzutreiben. Das Netzwerk, bestehend aus engagierten Hochschulvertreter:innen einer zukunftsgerichten Architekturausbildung in Deutschland, verfolgt das Ziel, die Studierenden von heute auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten und zur nachhaltigen Transformation im Sinne der Bauwende beizutragen. Weitere Formate und Veranstaltungen sind ab dem Sommersemester 2025 in Planung.
Zitate
Elisabeth Broermann, TU Berlin: “Architektur ist heute viel politischer als viele meinen. Als Planende müssen wir uns dieser Verantwortung stellen, die Hebel kennen und sie auch den Studierenden vermitteln. Sie sind dabei wesentlich weiter, als es die aktuelle Lehre an den Hochschulen abbilden und leisten kann.”
Jan Kampshoff, PBSA Düsseldorf: „Die Bauwende betrifft alle Bereiche der Lehre. Unser Netzwerk ist daher bewusst breit aufgestellt: Technische und konstruktive Aspekte sind ebenso wichtig wie ästhetische und soziale Themen.“
Linda Hildebrand, RWTH Aachen: “Innerhalb der planetaren Grenzen zu planen und zu bauen, stellt uns vor komplexe Fragestellungen, die wir gemeinsam, also in Kollaboration mit möglichst vielen, gestalten wollen.”
Kim Tran, RWTH Aachen: “Um die Bauwende in der Lehre umzusetzen, müssen wir verschiedene Bedürfnisse und Vorstellungen zukunftsfähig aushandeln. Ein Netzwerk, welches den Dialog zwischen den Hochschulen stärkt, hilft dabei, systemische Herausforderungen gemeinsam anzugehen.”
>>> Fotoordner zum Download, auch mit Beispielen aus der Lehre
Gründungsmitglieder
Thomas Auer, Markus Bader, Elisabeth Broermann, Jens Casper, Susan Draeger, Arno Denk, Elisabeth Endres, Leonie Fischer, Nanni Grau, Frauke Gerstenberg, Annette Hillebrandt, Linda Hildebrand, Dirk Hebel, Michaela Hoppe, Maria Hudl, Jan Kampshoff, Andrea Klinge, Daniela Konrad, Werner Lang, Jan Liesegang, Jens Ludloff, Jan Mehnert, Muriel Merkel, Philipp Misselwitz, Jeannette Nieke, Adrian Nägel, Judith Reitz, Luise Rellensmann, Tim Rieniets, Anja Rosen, Eike Roswag-Klinge, Carsten Schade, Tatjana Schneider, Joachim Schultz-Granberg, Margit Sichrovsky, Anja Sethi Rinkes, Alexander Stumm, Daniele Santucci, Thomas Schaplik, Johannes Staudt, Kim Tran, Martina Wiedleroither
Architects for Future Deutschland e.V.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit